Genetische Veranlagung für Brustkrebs: Was Sie wissen sollten
Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Während die meisten Fälle von Brustkrebs nicht erblich bedingt sind, gibt es eine signifikante Anzahl von Frauen, bei denen eine genetische Veranlagung für die Erkrankung besteht. Auch die nicht vererbten Fälle von Brustkrebs sind nicht völlig vom genetischen Einfluss befreit, denn es ist nachgewiesen, dass die grundsätzliche Bereitschaft, an Brustkrebs zu erkranken, sich zwischen den verschiedenen Personen unterscheidet. In diesem Ratgeberbeitrag werden wir uns mit den wichtigsten Aspekten der genetischen Veranlagung für Brustkrebs befassen, einschließlich BRCA1- und BRCA2-Genmutationen, genetischen Tests zur Überprüfung des Risikos und Vorbeugungsmaßnahmen.
BRCA1-, BRCA2- und andere Genmutationen:
Das BRCA1- und BRCA2-Gen sind wichtige Gene, die dazu beitragen, die Gesundheit unserer Zellen zu erhalten. Wenn diese Gene mutieren, erhöht sich das Risiko, an Brust- und Eierstockkrebs zu erkranken. Etwa 5-10 % der Fälle von Brustkrebs sind auf BRCA1- und BRCA2-Genmutationen zurückzuführen. Hinzu kommen mindestens 8 Gene (die Forschung ist in ständiger Entwicklung), welche bei Mutation ebenfalls zu Brust- und/oder anderen Krebsarten führen können. Dies sind Gene mit einem sehr hohen Risiko, wie z.B. TP53, oder mit einem gemäßigten Risiko wie CHEK2.
Genetischer Test zur Überprüfung des Risikos für Brustkrebs
Ein genetischer Test der zehn wichtigsten Gene für Brust- und Eierstockkrebs kann eine Genmutation identifizieren, welche einer direkten und konsequenten Betreuung bedarf. Zwar betrifft dies nur etwas weniger als 1 % der Frauen, dafür aber mit einem sehr hohen Risiko für Krebs (über 80 %). Sollte die Familienanamnese auffällig sein, d.h. Verwandte erkrankten an Brust-, Eierstock- oder Prostatakrebs, so steigt das Risiko einer Mutation. Zudem ist es mittlerweile möglich, das sogenannte polygene Risiko zu bestimmen. Dies bedeutet, dass manche Frauen keine Mutation in einem Hochrisiko-Gen haben, sondern eine generelle genetische Bereitschaft: Das durchschnittliche Lebenszeitrisiko für Brustkrebs liegt bei 12 %. Da hier von einem Durchschnitt gesprochen wird, haben manche ein viel höheres Risiko (bis zu 30 %) und andere ein geringeres (unter 3%).
Familiengeschichte von Brustkrebs
Eine Familiengeschichte von Brustkrebs kann das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Frauen mit einer nahen Verwandten, die an Brustkrebs erkrankt ist, haben ein höheres Risiko, selbst an Brustkrebs zu erkranken.
Andere Faktoren mit Einfluss auf das Risiko von Brustkrebs
Andere Faktoren, welche das Risiko für Brustkrebs erhöhen, sind die Zahl der Kinder, Alter bei der ersten Regelblutung, Alkoholkonsum, Gewicht, Bewegung und andere Faktoren. Jeder Faktor für sich ist nicht entscheidend, aber die Summe, mit der genetischen Veranlagung, könnte letztendlich zu einer relevanten Änderung des Risikos führen.
Vorbeugung von Brustkrebs bei erblicher Veranlagung
Obwohl das Risiko für Brustkrebs bei Frauen mit einer genetischen Veranlagung höher ist, gibt es trotzdem Möglichkeiten, das Risiko zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen wie Mammographien und MRI, prophylaktische Mastektomie oder Ophorektomie (Entfernung der Eierstöcke). Auch eine gesunde Lebensweise, die auf einer guten Ernährung, regelmäßiger Bewegung und der Vermeidung von Rauchen und Alkohol basiert, hilft bei der Vorbeugung. Es ist wichtig, sich mit einem Arzt in Verbindung zu setzen, um das individuelle Risiko und die besten Maßnahmen zur Risikoreduzierung zu besprechen.
Fazit:
Brustkrebs ist eine ernste Erkrankung, die das Leben vieler Frauen und deren Familien beeinflusst. Wenn es Hinweise auf eine genetische Veranlagung für die Erkrankung gibt, ist es wichtig, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen und die Möglichkeiten der Risikoreduzierung zu besprechen. Wenn solche Hinweise nicht vorliegen und eine von der Krankenkasse unterstützte Untersuchung nicht angeboten wird, können sich Frauen bei AP Diagnostics auf eine solche Veranlagung testen lassen. Dabei wird auch das polygene Risiko sowie die Eigen- und Familienanamnese berücksichtigt. Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen, Prophylaxemaßnahmen und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, das Risiko zu minimieren und eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.
Bildnachweis: Foto von Aleksandra Sapozhnikova auf Unsplash