Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erhebte statistische Modellrechnungen, denen zufolge die Einnahme von Vitamin D-Präparaten die Krebssterblichkeit um 13 % senkt. Sollten Nahrungsmittel in Deutschland systematisch mit Vitamin D angereichert werden?
Ein hoher Vitamin D-Gehalt im Blut steht im Zusammenhang mit einem niedrigeren Risiko für Atemwegserkrankungen, Demenz, Depression, Bluthochdruck, Kardiovaskulären Erkrankungen und Multipler Sklerose.
Die Meta-Analysen des DKFZ zeigen nun einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Vitamin D-Präparaten und einer um 13 % verringerten Sterberate an Krebs.
Daten für die Studie bezogen die Wissenschaftler u.a. aus den Richtlinien zur Nahrungsmittelergänzung von Vitamin D aus 34 Staaten in Europa. Diese Informationen wurden mit der Anzahl krebsbedingter Sterbefälle und der Lebenserwartung in den einzelnen Ländern verknüpft. Die Wissenschaftler des DKFZ stellten ihre Ergebnisse dann in Bezug zu Studienergebnissen zum Einfluss der Vitamin D-Gabe auf Krebssterberaten. Anhand von statistischen Modellen konnte damit die Anzahl der krebsbedingten Todesfälle geschätzt werden, die in Ländern mit Lebensmittelanreicherung verhindert werden können. Diese beträgt laut Studie 130.000 Fälle, was einem Gewinn von 1,2 Millionen Lebensjahren entspricht.
Die Vitamin D-Gabe an Kinder ist weltweit bereits gängige Praxis. In den USA, in Kanada und Finnland ist es zudem üblich, Nahrungsmittel systematisch mit Vitamin D anzureichern. Die meisten anderen Nationen sind mit dieser Entscheidung zurückhaltend.
Quellen:
Deutsches Krebsforschungszentrum: https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2022/dkfz-pm-22-31c-Vitamin-D-Anreicherung-von-Lebensmitteln-Potenziale-auch-fuer-die-Krebspraevention.php
Niedermaier, T., et al., Vitamin D food fortification in European countries: The underused potential to prevent cancer deaths.European Journal of Epidemiology 2022, DOI: 10.1007/s10654-022-00867-4: https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-022-00867-4#citeas
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