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Brustschmerzen? Was uns die erbliche Veranlagung über koronare Herzkrankheiten verrät

Ein stechender Schmerz im Brustbereich (Angina pectoris), der oft in die Schultern, Armen bis hin zum Kiefer ausstrahlt und plötzliche Atemnot: Das sind die häufigsten Symptome einer koronaren Herzkrankheit. In Deutschland sind von dieser Erkrankung ungefähr drei Millionen Männer und in etwa zweieinhalb Millionen Frauen betroffen. Ursächlich verantwortlich für die Entstehung der Krankheit ist eine Verengung der großen Adern, welche den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen. Die Verengungen bilden sich im Laufe des Lebens, aufgrund von Ablagerungen in den Blutgefäßen. Neue genetische Untersuchungen können eine mögliche Veranlagung frühzeitig erkennen und für Betroffene hilfreiche Therapien einleiten.

Erblich bedingt: Genetische Veranlagung sind mit entscheidend für die Entstehung und den Verlauf einer Krankheit

Eine gesunde Lebensführung ist ein erstrebenswertes Ziel. Um sich einer guten Gesundheit zu erfreuen, bedarf es vorrangig zweierlei Dinge. Zum Einen sind da die äußeren Einflüsse zu erwähnen, die beispielsweise mit Lebensführung, Ernährung und vergleichbaren Faktoren zusammenhängen. Auf diese Aspekte können wir aktiv einwirken, indem wir zum Beispiel auf eine ausgewogene Ernährung achten. Andererseits und nicht weniger bedeutend sind unbeeinflussbare Gegebenheiten, zu denen das Geschlecht und das Alter zählen, wie aber auch familiär bedingte Veranlagungen, bei denen die Medizin von einer genetische Prädisposition spricht. Also jenen Vorgaben, die ein Mensch erblich bedingt mit sich trägt. Eine genetische Prädisposition kann eine Erkrankung begünstigen, so auch die koronare Herzkrankheit.

Internationales Forscherteam untersucht tausende Patienten: Genetische Prädisposition hat Einfluss auf die Entstehung einer Herzerkrankung

Gene haben viele Funktionen. In den allermeisten Genen steckt der Bauplan für ein bestimmtes Protein (Eiweißstoff). Proteine erfüllen bestimmte Aufgaben, sie sind an der Zellteilung beteiligt und steuern beispielsweise den Stoffwechsel. Ist ein Gen verändert, kann auch das dazugehörige Protein in der Form verändert sein, dass es nicht mehr richtig seine Funktion erfüllen kann. Andererseits haben nicht-kodierende Gene (die keine Proteine kodieren) verschiedene Funktionen, wie z. B. die Genregulierung oder die Beeinflussung von Signalisierungsnetzwerken. Insgesamt spielt die Genetik bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine sehr wesentliche Rolle. Den Nachweis darüber hat ein internationales Forscherteam längst erbracht, die Wissenschaftler konnten klare Zusammenhänge zwischen einer koronaren Herzkrankheit und einer genetischen Prädisposition messbar herstellen. Mehr als dreizehntausend Patienten wurden hierfür untersucht. Es stellte sich heraus, dass Betroffene insbesondere zu jenen Genvarianten tendieren, die die Entwicklung einer Atherosklerose (pathologische Einlagerung von Fetten in der inneren Wandschicht der arteriellen Blutgefäße) begünstigen, und solchen Genvarianten, welche die Zusammensetzung der Blutfette negativ beeinflussen.

Moderne Gentests schaffen Gewissheit und können eine gezielte Therapie einleiten

Eine genetische Untersuchung - für die lediglich eine kleine Blutprobe benötigt wird - kann Auskunft darüber geben, ob eine Veranlagung zu einer koronaren Herzkrankheit besteht. Die genetischen Informationen befinden sich im Zellkern einer Körperzelle. Die einzelnen Chromosomen setzen sich aus leiterförmigen DNA-Strängen zusammen, die die eigentlichen Träger der Erbinformationen sind. Gene wiederum sind die einzelnen DNA-Abschnitte eines Strangs. Bei einem Gentest möchte man das Erbgut eines Menschen untersuchen. Es können Ursachen von Zellveränderungen genau bestimmt werden, beispielsweise um die Veranlagung für eine koronare Herzkrankheit einzuschätzen. Eine koronare Herzkrankheit kann genetisch bereits im Kindesalter festgestellt werden, obwohl es noch Jahre dauern wird, bis sich erste Symptome äußern. Bei Menschen mit einer entsprechender genetischer Veranlagung, besteht so die Möglichkeit einer frühzeitigen und präventiven Behandlung. Wiederum können bei genetisch vorbelasteten und bereits erkrankten Menschen gezielt passende Therapien zum Einsatz kommen.

Fazit: Frühzeitig erkennen, um hilfreiche Behandlungen zu erhalten

Millionen von Menschen sind von einer koronaren Herzkrankheit betroffen. Die meisten Therapien setzen dann an, wenn sich bei den Betroffenen unangenehme Symptome eingestellt haben. Mit ursächlich für die Auslösung der Erkrankung ist die jeweilige genetische Prädisposition eines Menschen. Neue Gentests können anhand einer Blutprobe die erbliche Veranlagung analysieren. So können mögliche Erkrankung frühzeitig erkannt und geeignete Therapien eingeläutet werden.


Quellen:


https://www.nhlbi.nih.gov/health/coronary-heart-disease


https://www.gesundheitsinformation.de/koronare-herzkrankheit-khk.html#Symptome


https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK564304/


Bildnachweis:


Adobe Stock: SasinParaksa (#182282348)

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