Inhaltsverzeichnis:
- Einleitung
- Medikamentöse Therapie bei Osteoporose
- Bisphosphonate
- Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs)
- Denosumab
- Teriparatid
- Romosozumab
- Lebensstiländerungen als Therapieansatz
- Ernährung - Calcium und Vitamin D
- Bewegung
- Lebensstilanpassungen
- Alternative Therapien bei Osteoporose
- Osteopathie
- Chirurgische Eingriffe bei fortgeschrittener Osteoporose
- Vertebroplastie und Kyphoplastie
- Wirbelkörperersatz
- Fazit
Wie wird Osteoporose behandelt?
Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochen anfälliger für Brüche werden. Die Krankheit betrifft vor allem älterem Menschen, insbesondere Frauen nach der Menopause. Wenn Osteoporose nicht behandelt wird, kann sie zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie z.B. Wirbelbrüche, Hüftfrakturen oder Handgelenksfrakturen. In diesem Ratgeber-Beitrag werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Osteoporose besprochen, darunter medikamentöse Therapien, Lifestyle-Änderungen, alternative Ansätze und chirurgische Eingriffe.
Medikamentöse Therapie bei Osteoporose:
Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden können. Die meisten dieser Medikamente wirken, indem sie den Knochenabbau hemmen oder den Knochenaufbau fördern.
Bisphosphonate:
Bisphosphonate sind eine Gruppe von Medikamenten, die den Knochenabbau hemmen. Sie werden in der Regel als Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht. Diese Medikamente können jedoch Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Muskel- oder Gelenkschmerzen verursachen.
Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERMs):
SERMs sind Medikamente, die den Östrogenrezeptor beeinflussen und somit den Knochenabbau hemmen können. SERMs können jedoch auch Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Blutgerinnsel oder Schlaganfälle verursachen.
Denosumab:
Denosumab ist ein Medikament, das den Knochenabbau hemmt, indem es die Aktivität von Knochenabbauzellen hemmt. Es wird alle sechs Monate als subkutane Injektion verabreicht und hat eine hohe Wirksamkeit bei der Vorbeugung von Knochenbrüchen. Denosumab wird oft bei Patienten eingesetzt, die auf andere Medikamente nicht ansprechen oder bei denen eine Unverträglichkeit auftritt. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hautirritationen an der Injektionsstelle sowie Knochen- und Muskelschmerzen.
Teriparatid
Teriparatid ist ein synthetisches Hormon, das den Knochenaufbau fördert, indem es die Aktivität von Osteoblasten, den Zellen, die Knochen aufbauen, erhöht. Es wird als tägliche Injektion verabreicht und ist nur für Patienten mit einem hohen Frakturrisiko zugelassen. Teriparatid hat ein erhöhtes Risiko für Knochenkrebs und sollte nicht länger als 2 Jahre eingesetzt werden.
Romosozumab
Eine weitere Option ist Romosozumab, ein monoklonaler Antikörper, der sowohl den Knochenaufbau als auch den Knochenabbau hemmt. Es wird als monatliche Injektion verabreicht und hat eine hohe Wirksamkeit bei der Vorbeugung von Knochenbrüchen. Romosozumab sollte nicht bei Patienten mit einem hohen Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall eingesetzt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass alle Medikamente zur Behandlung von Osteoporose ihre eigenen spezifischen Risiken und Vorteile haben. Es ist wichtig, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um die beste Option für jeden Patienten individuell zu bestimmen.
Lebensstiländerungen als Therapieansatz
Neben der medikamentösen Therapie gibt es eine Vielzahl von Lebensstiländerungen, die dazu beitragen können, das Fortschreiten der Osteoporose zu verlangsamen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und eine ausreichende Aufnahme von Calcium und Vitamin D sind wichtige Faktoren bei der Behandlung von Osteoporose.
Ernährung - Calcium und Vitamin D
Calcium und Vitamin D sind wichtige Nährstoffe für die Knochengesundheit. Calcium ist ein wichtiger Bestandteil des Knochens und Vitamin D hilft dabei, Calcium im Körper aufzunehmen. Eine ausreichende Aufnahme von Calcium und Vitamin D kann dazu beitragen, den Knochenverlust zu verringern und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren. Lebensmittel, die reich an Calcium sind, sind Milchprodukte wie Joghurt, Käse und Milch sowie grünes Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl. Vitamin-D-reiche Lebensmittel sind fetter Fisch wie Lachs und Thunfisch, Eier und angereicherte Lebensmittel wie Milch und Getreideprodukte.
Bewegung
Regelmäßige Bewegung kann auch dazu beitragen, den Knochenverlust zu verringern. Gewichtstraining und Übungen, die das Gleichgewicht und die Körperhaltung verbessern, können besonders hilfreich sein. Es wird empfohlen, mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag zu absolvieren, um die Knochenstärke und -dichte zu erhöhen und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren. Dabei ist es wichtig, dass die Bewegung abwechslungsreich ist und sowohl Kraft- als auch Ausdauertraining beinhaltet.
Krafttraining kann helfen, die Knochen zu stärken und das Risiko von Frakturen zu reduzieren. Dies kann durch das Heben von Gewichten, das Arbeiten mit Widerstandsbändern oder durch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht erreicht werden. Wichtig ist, dass die Belastung langsam und schrittweise erhöht wird, um Überlastungen und Verletzungen zu vermeiden.
Ausdauersportarten wie Laufen, Wandern, Schwimmen oder Radfahren tragen dazu bei, die Knochenstärke und -dichte zu erhöhen und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren. Diese Aktivitäten fördern auch die Durchblutung und den Stoffwechsel im Knochengewebe, was zu einer besseren Knochengesundheit beitragen kann.
Lebensstilanpassungen
Zusätzlich kann auch die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum dazu beitragen, das Fortschreiten der Osteoporose zu verlangsamen. Rauchen und Alkoholmissbrauch können den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen und das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen.
Alternative Therapien bei Osteoporose
Neben der medikamentösen Therapie und Lebensstiländerungen können auch alternative Ansätze bei der Behandlung von Osteoporose helfen. Hier sind einige der gängigsten Methoden:
Osteopathie
Osteopathie ist eine manuelle Therapie, bei der der Osteopath den Körper des Patienten untersucht und dann durch sanfte Manipulationen des Gewebes und der Knochen die Knochengesundheit verbessern kann. Es gibt begrenzte wissenschaftliche Belege dafür, dass Osteopathie bei der Behandlung von Osteoporose wirksam ist. Es kann jedoch eine wirksame Ergänzung zur konventionellen medizinischen Behandlung sein.
Chirurgische Eingriffe bei fortgeschrittener Osteoporose
In fortgeschrittenen Stadien von Osteoporose, wenn andere Behandlungen nicht mehr ausreichend sind, können chirurgische Eingriffe notwendig sein. Hier sind einige der gängigsten Verfahren:
Vertebroplastie und Kyphoplastie
Vertebroplastie und Kyphoplastie sind minimalinvasive Verfahren, bei denen Knochenzement in gebrochene Wirbelkörper injiziert wird, um die Stabilität der Wirbelsäule wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Diese Verfahren können bei einzelnen Wirbelbrüchen hilfreich sein, haben jedoch begrenzte Auswirkungen auf die Gesamtknochengesundheit.
Wirbelkörperersatz
Bei fortgeschrittener Osteoporose kann es notwendig sein, einzelne Wirbelkörper zu ersetzen, um die Stabilität der Wirbelsäule wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Es gibt verschiedene Arten von Wirbelkörperersatz-Verfahren, darunter Wirbelkörperprothesen und Wirbelkörperfusionen. Diese Verfahren können jedoch mit hohen Risiken verbunden sein und sind in der Regel nur für bestimmte Patienten geeignet.
Fazit:
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Osteoporose eine Erkrankung ist, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochen anfälliger für Brüche werden. Die Krankheit betrifft vor allem ältere Menschen und Frauen nach der Menopause. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter medikamentöse Therapien, Lifestyle-Änderungen
und chirurgische Eingriffe. Medikamente wie Bisphosphonate, SERMs, Denosumab, Teriparatid und Romosozumab können den Knochenabbau hemmen oder den Knochenaufbau fördern. Lebensstiländerungen wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und die Aufnahme von Calcium und Vitamin D können ebenfalls dazu beitragen, das Fortschreiten der Osteoporose zu verlangsamen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Behandlungsmethode ihre eigenen spezifischen Risiken und Vorteile hat, und dass es wichtig ist, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, um die beste Option für jeden Patienten individuell zu bestimmen.
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