Sollte man Kindern Vitamin D geben?

Wer eigene Kinder hat oder aktuell Nachwuchs erwartet, wurde sicher schon einmal mit dieser Frage konfrontiert: Sollte man seinem Kind zusätzlich Vitamin D geben um das Risiko schwerer Krankheiten zu senken und eine optimale Kindesentwicklung zu fördern? Heute sind sich Mediziner, Hebammen sowie unabhängige Gesundheitsexperten gleichermaßen einig: Vitamin D ist als Supplement für Babys, auch wenn sie gestillt werden, absolut zu empfehlen.

Vitamin D für Babys – klares Ja!

Vitamin D ist an der Regulation von Immunsystem, Herz – Kreislaufsystem, unserem Zellzyklus sowie eine Reihe anderer wichtiger Körperfunktionen beteiligt. Bei Säuglingen ist es vor allem die Aufnahme von Calcium und Phosphat, die durch Vitamin D entscheidend beeinflusst wird.


Ein Vitamin D–Mangel bei einem Säugling kann drastische Folgen haben: Das Knochenwachstum kann massiv gestört sein und die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe verhindert werden. Daraus resultieren Fehlbildungen und Stoffwechselstörungen: Unter der Bezeichnung Rachitis wurde diese verheerende Mangelkrankheit noch bis ins 20. Jahrhundert stark gefürchtet. Dann stieß die Forschung in den 1930er Jahren endlich auf deren Ursache: Zwar ist der menschliche Körper in der Lage durch Sonnenlicht Vitamin D selbst herzustellen. Allerdings sollten Neugeborene keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Außerdem ist die Sonne in Mitteleuropa kein zuverlässiger Garant für einen ausreichenden Vitamin D-Spiegel - insbesondere in den Wintermonaten.


Deshalb gilt eine Vitamin D-Gabe direkt nach der Geburt heutzutage als medizinisch absolut sinnvoll. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt eine orale Supplementierung mit 400-500 IE Vitamin D3 pro Tag bis zum zweiten erlebten Frühsommer. Danach ist eine höhere UV-Exposition möglich - und damit auch die Eigensynthese von Vitamin D. 


Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 g sollten nach Empfehlung der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin innerhalb der ersten Monate täglich 800-1000 IE Vitamin D zugeführt werden.


Sollte die stillende Mutter über einen ausreichenden Vitamin D-Haushalt verfügen (dies kann durch einen Vitamin D-Test leicht ermittelt werden), kann von einer dauerhaften Supplementation für das Kind abgesehen werden. Bei ungestillten Babys wird jedoch empfohlen auch weiterhin Vitamin D zu geben, um eine gesunde Kindesentwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Vitamin D ab dem Kleinkindalter

Bis zum 24. Lebensmonat ist die Sinnhaftigkeit der Vitamin D-Supplementation unbestritten. Aber wie sieht es danach aus?

Zwar sind sich Experten einig, dass die empfohlene Menge an Vitamin D von 600 – 800 Internationale Einheiten (I.E.) für ältere Kleinkinder nur schwer zu erreichen ist. Dennoch ist ein niedrigerer Wert bei einem Kleinkind als weitaus weniger kritisch zu betrachten, als beim Neugeborenen oder Säugling.

 

Dies gilt allerdings nur, wenn keine chronischen Erkrankungen oder sonstige Risikofaktoren bekannt sind. Vor allem Erkrankungen, die unseren Stoffwechsel negativ beeinträchtigen und die Calcium–Aufnahme hemmen, sind nach wie vor als Indikation für die weitere Zugabe von Vitamin D zu betrachten.

 

 

Quellen:

https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/Stellungnahmen/1804_EKSN_VitaminDnach2temLj.pdf
https://www.vitamind.net/baby/
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/04/24/wann-sollen-kinder-ab-zwei-jahren-vitamin-d-tabletten-bekommen

 

Bildnachweis:

 

Adobe Stock: ronstik (#403032418)

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