Testen und Impfen bei Omikron - was ist überhaupt noch sinnvoll?

Die Omikron Variante stellt uns vor neue Herausforderungen im Pandemiegeschehen. Wir haben zwei aktuelle Fragen aufgegriffen:  


“Bringen Tests noch etwas?” Die Sensitivität von Antigen-Schnelltests ist bei Omikron deutlich verringert - Wir fassen zusammen, welche Lösungen es für Sie gibt. 


“Wie sinnvoll ist der 2. Booster mit den Omikron-Impfstoffen?" An die Omikron-Variante angepasste bivalente Impfstoffe stehen jetzt zur Verfügung. Hier erfahren Sie, wem das wirklich nützt.


Bringen Tests noch etwas?


Eine groß angelegte klinische Studie der Universität Würzburg und der Universität Greifswald belegt, dass die Sensitivität von Antigen-Schnelltests bei der Omikron-Variante deutlich verringert ist, als bei bisherigen COVID-19-Varianten. Die Studie wurde zwischen November 2020 und Januar 2022 durchgeführt und untersuchte die Testergebnisse von 26.940 Personen mit mehr als 35.000 Paralleltestungen.


Die Ergebnisse:


  • Im Gegensatz zu 426 SARS-CoV-2-positiven PCR-Proben schlugen bei nur 164 Personen der Testgruppe auch die Antigen-Schnelltests positiv aus.
  • Damit liegt die Sensitivität von Antigen-Schnelltests nur noch bei 38,50 % - bei der aktuell dominierenden Omikron-Variante sogar nur bei 33,67 %. 


Wie gut Antigen-Schnelltests funktionieren, hängt auch von der jeweiligen Viruslast ab. Potenzielle Superspreader könnten damit also weiterhin erkannt werden, so der Letztautor der Studie, Manuel Krone.


https://www.ukw.de/aktuelle-meldungen/detail/news/wie-verlaesslich-sind-corona-schnelltests-bei-der-omikron-variante/


Antigen-Schnelltests können demnach negativ ausfallen, obwohl eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt. Wenn Sie Symptome hatten, Ihr Antigen-Schnelltest jedoch negativ war, können Sie eine Infektion ab drei Wochen nach Symptombeginn mit Hilfe des AProof® Coronavirus Antikörpertests nachweisen. Dieser hat bei allen COVID-19-Varianten eine Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 99,4 %.


Wie sinnvoll ist der 2. Booster mit den Omikron-Impfstoffen?


Mittlerweile gibt es bivalente Impfstoffe, die speziell an die Omikron-Variante angepasst wurden. Der Labormediziner Harald Renz erklärte gegenüber der FAZ, wann und für wen der 2. Booster mit den neuen Impfstoffen sinnvoll ist. Wir haben die wichtigsten Infos für Sie zusammengefasst.


  • Der beste Schutz gegen einen schweren COVID-19-Verlauf ist laut Renz eine hybride Immunität, also die zweifache Impfung und die einfache, überstandene Infektion. Bei dieser Kombination sind die Hospitalisierungsrate und die Mortalität am geringsten.
  • Den zweitbesten Schutz bietet die Immunisierung durch eine hybride Impfung bzw. hybride Boosterung, also ein Mix an verschiedenen Impfstoffen.
  • Zwischen den einzelnen Impfdosen sollten vier bis sechs Monate liegen. Ist der Zeitraum zu kurz, erfolgt zwar eine starke Antikörperproduktion in kurzer Zeit, das B- und T-Zellen-Gedächtnis wird aber dann nicht aufgebaut. Somit kann das Ziel des langen Impfschutzes nicht erreicht werden.


Der zweite Booster mit den angepassten Impfstoffen ist laut Renz insbesondere für Risikopersonen sinnvoll, um vor einem schweren Verlauf und möglicherweise auch vor Long-Covid zu schützen. Der Labormediziner empfiehlt zudem, den Impfschutz durch einen Antikörpertest überprüfen zu lassen.  

Durch diese Bestimmung des Antikörperstatus lassen sich sogenannte Low-Responder identifizieren, besonders unter Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In vielen Fällen ist deren Immunsystem aufgrund ihrer Erkrankung oder von Medikamenten nicht stark genug. Deshalb sollten Low-Responder ihr Impfschema gut im Blick haben.


https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/omikron-impfstoff-ein-antikoerpertest-koennte-sinnvoll-sein-18329672.html