Dritte Impfung kommt im September
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigten sich diese Woche darauf, dass besonders gefährdete Gruppen eine dritte Impfdosis erhalten sollen. Außerdem sollen vollständig geimpfte ein weiteres Impfangebot mit einem mRNA-Präparat erhalten, wenn vorher ein Vektorimpfstoff - also von Johnson&Johnson oder Astrazeneca, verabreicht wurde.
Booster-Impfungen sechs Monate nach vollständigem Impfschutz
Frühestens sechs Monate nach Herstellung des vollständigen Impfschutzes sollen Drittimpfungen erfolgen. Für Bewohner von Pflegeheimen werden hierfür mobile Impf-Teams zum Einsatz kommen. Gefährdete, die zu Hause leben, bekommen ihre Auffrischungsimpfung bei behandelten Ärzten. Das Gesundheitsministerium erarbeite gerade ein konkretes Konzept.
Wie nötig ist eine dritte Impfung?
Wie lang der Impfschutz vor einer Covid-19-Infektion und -Erkrankung anhält, ist nicht eindeutig zu beantworten. Für einen ausreichenden Impfschutz kommt es auf die Menge der vorhandenen Antikörper an. Das bedeutet in der Praxis: Wer genügend Antikörper aufweist, benötigt auch keine dritte Impfung.
Luka Cicin-Sain vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig äußert sich dem ZDF gegenüber hierzu kritisch: "Die sinnvolle Lösung wäre, dass wir erst mal testen, welche Senioren eine besonders schlechte Immunantwort und wenige Antikörper haben", so der Immunologe. Diese Personen sollten dann mit einer dritten Impfdosis geschützt werden. Der Experte bezeichnet das erneute Impfen ohne Antikörpertest als „verschwenderisch“ - immerhin warten viele Länder noch auf Impfstoff.
Bisher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für solche Antikörpertests nicht, so die kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe zum WDR.
Von Seiten der STIKO gibt es bislang noch keine Empfehlung, da die Datengrundlage dafür noch nicht ausreiche. Das RKI spricht sich bereits für die Booster-Impfungen für Risikogruppen ab Herbst aus.
Zum Artikel des WDR geht es hier.