Gut 500 Infektionen trotz Impfung in Sachsen

Leipzig/Dresden. In Sachsen haben sich bis Ende April gut 500 Menschen trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Dagegen stehen rund 865 000 vollständig geimpfte Personen in Sachsen bis zum

1. Juni.


Demnach hätten sich 0,1 Prozent der in Sachsen komplett Geimpften infiziert – diese Quote lässt zwar die unterschiedlichen Zeiträume (Ende April und Anfang Juni) außer Acht, zeigt aber in etwa die Dimension.


„Das ist das, was wir erwartet haben – und das ist vollkommen normal“, erklärt Professor Michael Borte, Direktor des Immundefektzentrums am Klinikum St. Georg. Kein Impfstoff wirke zu 100 Prozent. Weiterhin gelte aber, dass es im Anschluss einen Schutz vor schweren Verläufen und dem Tod gebe. Ausfälle gibt es auch bei anderen Impfungen. Bei Hepatitis B zum Beispiel bilde eine Reihe von Geimpften keine Antikörper, sagte Borte, der auch Mitglied der Sächsischen Impfkommission (Siko) ist.


Das Gesundheitsministerium kündigte an, die sogenannten Impfdurchbrüche näher zu untersuchen und verwies auf das Robert Koch-Institut (RKI).


„Wir haben immer wieder betont, dass man auch trotz Impfung das Virus aufnehmen und auch wieder ausscheiden kann“, so Michael Borte. Deshalb gelte zunächst weiter der Appell, Masken zu tragen, Abstand zu halten und Kontakte zu vermeiden.


Quelle:

Leipziger Volkszeitung vom 04.06.2021, Seite 7